1.Männer : Spielbericht (2012/2013)

Glanzloser Derbysieg bringt Dachwig die Tabellenführung

Von
Thomas Rudolph

Siebleben. Während seine Spieler einen Jubelkreis anstimmten, schritt Dachwigs Trainer Albert Krebs sichtlich erleichtert über den Siebleber Platz. Der harterkämpfte 4:2-Sieg im Landkreisderby gegen die Spielvereinigung verhalf seiner Elf den Sprung auf den ersten Platz, während die Gastgeber weiter im Mittelfeld zu finden sind.

Der Dachwiger Sieg – er war zwar nicht unverdient, aber dennoch glücklich. Als die Siebleber auf das 3:3 drängten, nutzte der starke Walter einen Konter und passte auf Preller, der aus spitzem Winkel zum 4:2 ins Eck traf und damit alle Zweifel beseitigte (90.). Zuvor war das Spiel ein Duell auf Augenhöhe gewesen. Sieblebens Schnelligkeitsvorteile machte Dachwig mit taktisch klugem Spiel wett – dem Knackpunkt, wie Krebs befand. „Nach vorne hat Siebleben richtig gute Qualität, doch sie sind zu ungestüm“, befand er und hatte damit Recht. Denn die Anfangsphase gehörte den Hausherren, die viel Druck auf das Tor von Natradze ausübten, aber ihre ersten guten Chancen durch S. Lehmann (7.) und Holzapfels Freistoß (12.) nicht nutzten.

Dachwig kam hingegen mit der ersten Offensivaktion zur schmeichelhaften Führung. Cramer bediente Gerke auf rechts, dessen Flanke verwertete Büyüköztürk sehenswert mit einer Direktabnahme (18.). Dieser Rückstand verunsicherte Siebleben, die sich erst nach rund zehn Minuten wieder fingen und schließlich verdient egalisierten. S. Lehmann spitzelte den Ball auf den startenden Kapitän Paesler, der aus abseitsverdächtiger Position das Streitobjekt ins Eck spitzelte (33.). Die Freude hielt aber nur zwei Minuten. Degner brachte nach Pass Knäschkes Blau-Weiß wieder in Front und startete so die stärkste Phase der Gäste. Denn nur kurz darauf zirkelte Walter einen Frestoß punktgenau auf den Kopf von Hebestreit, der keine Mühe hatte (39.).

Nach dem Wechsel nahm die Partie an Intensität zu. S. Lehmann zerrte mächtig an den Ketten, brachte aber seine guten Gelegenheiten nicht im Tor unter (53., 55.). So war es Pufe vorbehalten, nach Holzapfels Flanke für das 2:3 zu sorgen (57.). Beide Mannschaften besaßen nun Möglichkeiten, die Partie in ihre Richtung zu lenken. S. Lehmann wurde gerade noch so abgeblockt (64.), auf der Gegenseite rettete Sömmering im Eins-gegen-eins stark gegen Büyüköztürk. Neben der Spannung lebte das Derby aber auch von den vielen Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Blasse aus Erfurt. Dieser pfiff dermaßen unglücklich, dass sich beide Trainer benachteiligt fühlten. „Der wusste ja gar nicht, warum der auf dem Platz stand“, echauffierte sich Krebs und bekam von Rosenbrock Unterstützung. Als Krönung seiner schwachen Leistung zeigte er Torschütze Pufe nach einem Allerweltsfoul die Ampelkarte (86.), während deutlich härtere Fouls zuvor ungeahndet blieben. Walters Innenpfostenschuss (87.) war der letzte Aufreger, ehe Preller für klare Fronten sorgte. „Wir haben jetzt schon drei englische Wochen immer Mittwochs und am Wochenende Spiele. Man merkt, dass die Jungs langsam an ihr Limit kommen, zumal mir wieder fünf Leute gefehlt haben“, sagte Krebs. So wechselte er kurz vor Schluss sogar noch Ersatztorwart Samorey als Feldspieler ein. Bereits am Mittwoch empfangen die Dachwiger die SG Schlotheim (18 Uhr), können dort aber mit einem Sieg die Tabellenführung ausbauen.

Siebleben hingegen ist erst wieder am kommenden Sonntag gefordert, wenn mit Walschleben der Ex-Klub von Trainer Rosenbrock zu Gast ist.